HEIZUNG

Stichworte

Heizungssysteme
Holzgrundofen
Kohlefaserwandheizung + Lehmwand

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Objektdaten:
Heizwärmebedarf:
38,5 kWh/m²a
schwerer Holzgrundofen in traditioneller Bauweise
Zusatzheizung elektr. Kohlefaserwandheizung 



Einführend soll angemerkt werden, dass der Bauherr doch recht extreme Ziele umsetzen wollte:

  • gesundes Wohnklima durch Strahlungswärme
  • kostengünstige, einfache und damit wartungsarme Heizsysteme
  • relative Unabhängigkeit von Rohstoffpreisen und -verfügbarkeiten


Als Rohstoff kamen damit nur Stückholz und Strom (aus künftiger Eigenerzeugung) in die engere Auswahl. Heizöl und Erdgas schieden wegen der Preisentwicklung aus, ebenso das daran gekoppelte Holzpellet. Die umweltfreundliche Erdwärmeheizung kam wegen der sehr hohen Investitionskosten nicht in Frage. Einzig die Photovoltaik ließe sich als Option künftig noch ergänzen. Der Autor räumt aber freimütig ein, dass die Anschaffungspreise und der Wirkungsgrad noch nicht in einer befriedigenden Relation zueinander stehen. Ein weiteres Problem ist die Speicherung (Kosten für das Speichermedium), zumal die Erzeugung (Sommer) und der Verbrauch (Winter) saisonal nicht zueinander passen.

Die Entscheidung fiel nach Abwägung aller Zielparameter auf einen traditionell gemauerten, schweren Grundofen als Hauptheizung.



Dazu der Bauherr detailliert: "Durch die offene Bauweise war es möglich das gesamte Haus mit nur einer Feuerstelle zu beheizen. Der Grundofen wurde größtenteils aus Abbruchziegeln gemauert, die dann mit einem Lehmputz versehen wurden. Die Züge und der Feuerraum wurden mit dicken Schamotten ausgekleidet. Die Glastür sorgt für einen Kamineffekt. Durch seine zentrale Lage wird das Bad/WC ebenfalls beheizt. Außerdem ist der Wärmeaustausch mit der Außenhülle stark verlangsamt, weil man ein natürliches, allmähliches Temperaturgefälle vom Hauskern zu den Außenwänden hat. Als Heizung für die Urlaubszeit habe ich eine Kohlefaserwandheizung installiert. Das Holz liefert mir ein ortansässiger Garten- und Forstbetrieb kostengünstig und für die Einlagerung nutze ich Schuppen und Holzmiete."





Wasserführende Systeme, wie sie heute überwiegend zum Einsatz kommen, werden künftig an Bedeutung abnehmen. Das hängt zum einen mit den Investions- und Betriebskosten zusammen. So verursachen die Leitungen, Pumpen, Ausgleichsbehälter, Heizkörper und Brenner Investitions- und Wartungskosten. Zum anderen verbrauchen sie ständig Strom, um den Kreislauf in Gang zu halten. Dazu sind sie schon deshalb ineffizient, weil fast ausschließlich Konvektionsstrahlung erzeugt wird, bei der die gesamte Raumluft zur Energieübertragung erwärmt wird. Das führt zu deutlich höherem Energieverbrauch und durch die unablässige Staubverwirbelung in der Atemluft zu einem ungesunden Raumklima. (die am Heizkörper erwärmte Luft steigt nach oben, die an der Decke erkaltete sinkt wieder nach unten).
Mit ein wenig Fantasie läßt sich ahnen wo der Weg hingehen könnte. Glashäuser und intelligentes Glas könnten Bauweisen und Heizsysteme völlig revolutionieren. Wärmeerzeugung und -abnahme am gleichen Ort machen Leitungssysteme überflüssig.

Schornsteindurchgang im Dach








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